Voneinander, füreinander, miteinander – so lautete das Motto der Berufemesse in der Sekundarschule Blomberg. Einen Schulvormittag lang tauchten Schüler und Schülerinnen in ihren Klassenräumen in die Welt der Berufe ein, die ihnen von Ausbildern, Auszubildenden und Firmenchefs vorgestellt wurden. Gleichzeitig konnten sie sich von der Vorstellung typischer Männer- oder Frauenberufe verabschieden.
Dass Werkzeug durchaus auch von weiblichen Händen gebaut werden kann, bewies Madita Jösten, Ausbilderin als Werkzeugmechanikerin bei Phoenix Contact. Sozialarbeit muss nicht weiblich besetzt sein. Das zeigte Marco Metzner, der nach seiner Arbeit als Leiter des Blomberger Jugendzentrums, nun diese Aufgabe an der Sekundarschule übernimmt. Im Garten- und Landschaftsbau demonstrierte das Ehepaar Stoffelen gemeinsam die Berufsinhalte mit den betriebseigenen Gerätschaften auf dem Schulhof.
Neue Perspektiven und Inhalte im Bereich der Pflegeberufe stellte Alexandra Kiese von den Kreissenioreneinrichtungen vor. Welche Voraussetzungen für den Einstieg in diese Ausbildung notwendig sind, ließen sich auch die Jungen des neunten Jahrgangs genau erklären.
Dass ein Zahntechniker oder ein Visagist zu den Handwerkern zählen, erfuhren die Schüler und Schülerinnen bei Franziska Friedrich und Bente Jacobsen, die im Rahmen der Kampagne „Finde dein ich“ die Angebote der Kreishandwerkerschaft vorstellten. Vera Bratengeier von der Handwerkskammer kam mit dem Ausbildungsbotschafter Jan Marx, der im Unternehmen Müller-Umwelttechnik eine Ausbildung zum Metallbauer macht und über seinen Werdegang erzählte. Mit einem Lkw kam Lisa Glowatzki als Geschäftsführerin des gleichnamigen Tiefbauunternehmens und stellte das Berufsbild eines Kraftfahrers dar aber auch das des Tiefbauers. Und wie man zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen wird, erklärte Cornelia Jeske-Baselt, die als solche regelmäßig in der Sekundarschule tätig ist. Veranstaltungsfrau Germaine Hallmann und Restaurantfachmann Stefan Krugmann von der infinity GmbH, Lebensmitteltechniker von Bad Meinberger Wasser, Kunststoff- und Kautschuktechnologe von Oskar Lehmann, Elektroniker für Betriebstechnik von sh wire und zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe von den Blomberger Versorgungsbetrieben rundeten das Angebot mit männlichen und weiblichen Vorbildern der Berufswelt ab.
Während die Schüler und Schülerinnen in Zweiergruppen mit Fragebögen bewappnet durch die vertrauten Räumlichkeiten der Schule gingen, erfuhren sie im Gespräch mit den Protagonisten Neues darüber, wie man sich für oder gegen einen Beruf entscheidet, wie berufliche Wege aussehen können und welche Voraussetzungen erfüllt werden sollten.
„Wir haben gemerkt, dass die Schüler gut vorbereitet waren“, attestierten die Unternehmensvertreter mit einem versteckten Lob an die verantwortlichen Lehrer Steffen Waltemate und Lejla Hadžipašić, deren Idee es war, Berufe vorzustellen, die nicht unbedingt gendertypisch besetzt waren. Mit Unterstützung aus dem staylipso-Netzwerk Wirtschaft-Schule war die Berufemesse nach Ansicht aller Teilnehmer ein Erfolg, der wiederholt werden soll.
[Text: Heike Kreienmeier]
[Bilder: Heike Kreienmeier und SKS Blomberg]