Anlässlich des 500. Reformationsjubiläums haben sich die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Blomberg dem Thema „Martin Luther und seine Zeit“ gewidmet und dazu zwei Projekttage gestaltet.
Dabei ging es um die unterschiedlichsten Bereiche aus dem alltäglichen Leben der Bevölkerung, dem Weltbild im 16. Jahrhundert, der Architektur im ausgehenden Mittelalter, um modische Aspekte der damaligen Bewohner sowie um den Umbruch in Europa.
Eine der zahlreichen Projektgruppen erarbeitete am ersten Tag das reformatorische Geschehen des frühen 16. Jahrhunderts anhand des Films „Luther“ von Eric Till. Zusätzlich zum Erkenntnisgewinn ging es darum, den Film mit den Schülern der Klassenstufe 8 ausführlich zu besprechen und zu bewerten.
Am zweiten Projekttag begab sich die Gruppe auf eine spannende Entdeckerreise nach Detmold ins Lippische Landesmuseum. Den Schülern wurde mithilfe einer Führung durch die Sonderausstellung „Machtwort! Reformation in Lippe“ verdeutlicht, wie die konfessionellen Umbrüche des 16. und frühen 17. Jahrhunderts die religiöse Alltagswelt der Menschen in Lippe gewaltig veränderten. Ablässe wurden wertlos, Heiligenbilder uninteressant und sogar entfernt oder zerstört. In Wilbasen, vor den Toren Blombergs, waren zuvor noch die Pilger in Scharen geströmt, um dort eine Madonna um Zuspruch anzuflehen. Die Schüler konnten nun zu ihrer Überraschung diese einzig noch erhaltene Madonnenfigur aus Lippe betrachten, die im Landesmuseum verwahrt wird. Außerdem erfuhren sie, dass Mönche und Nonnen ihre Klöster verließen und Priester heirateten. Es wurde nachvollziehbar, wie sehr dadurch die mittelalterliche Glaubenswelt ins Wanken geriet und für die damals lebenden Menschen eine große Herausforderung darstellte.
Gleichwohl wurde die Lehre Martin Luthers bald auch in der lippischen Grafschaft angenommen und gelebt. Zu den weiteren Spuren der Reformation, die von den Schülern betrachtet werden konnten, zählten auch Torbögen und Möbel.
Ein umfängliches Quiz , das die Schüler mit großer Ernsthaftigkeit durchführten, rundete die Führung durch die Ausstellung ab. So bleibt nach dieser Erfahrung festzuhalten: Spurensuche direkt vor der Haustür kann eben sehr spannend sein.